Viele träumen vom Abenteuer Berghüttenleben - Aus dem Alltag aussteigen, leben in Abgeschiedenheit, Wandern und die Natur genießen. Moment! Der Job des/der Hüttenwirt/In ist ein knochenharter Job. Hier geht es nicht nur um zwei, drei Leute am Tag, die man bewirten darf und nette Gespräche. Nein, hier steckt weitaus mehr dahinter. Was genau, verraten wir im folgenden Artikel.
Eins ist aber sicher: Ein Abenteuer ist es auf jeden Fall.
Abgeschiedenheit ja, jede Menge Arbeit aber auch.
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Ein/e Hüttenwirt/In ist in erster Linie eine Person, die Spaß am Leben und Arbeiten in den Bergen hat. Das Anforderungsprofil und auch die Aufgaben selbst hängen ganz von der jeweiligen Hütte und auch deren Lage ab. Hütten im Tal sind für Gäste, sowie Lieferanten etc. günstiger zu erreichen. Je höher die Berglage, desto abgeschiedener die Hütte und demnach auch der Schwierigkeitsgrad der gängigen Aufgaben, die erforderlich sind, um den Hüttenbetrieb am Laufen zu halten.
Wie gesagt, steht und fällt alles mit der Hütte selbst und auch der Lage, die ganz entscheidend ist. Prinzipiell kann man folgende Aufgaben definieren:
- Freundlichkeit ist das A und O, dass neben harter Arbeit in das Gastgebertum einfließen sollte. Man sorgt sich um die Gäste und schaut, dass es ihnen an nichts fehlt. Denn dann kommen sie auch wieder und weichen nicht auf andere Hütten aus.
- Ebenso ist eine flexible Organisation essenziell, da die Besucherzahlen z. B. wetterabhängig sind und man bei vielen oder auch wenigen Gästen sein komplettes Sortiment anbieten möchte.
- Ein/e kreative/r Koch/Köchin ist von großem Vorteil. Der Wunsch nach vegetarischen Gerichten steigt immer mehr und vielleicht muss auch mal improvisiert werden, wenn etwas ausgeht. “Frag Mutti” hilft immer gerne mit grandiosen Rezeptvorschlägen und weiteren Tipps.
- Auch sollte der/die Hüttenwirt/In kommunikativ sein. In erster Linie natürlich mit den Gästen, aber auch bezüglich des Verpächter, ggf. dem Alpenverein, Mitarbeitern und auch Lieferanten etc.
- Handwerkliches Geschick ist ebenso äußerst wichtig, da man als Hüttenwirt/In Aufgaben im Bereich der Haustechnik, des Kleinklärwerks und weiteren Bereichen des “kleinen” Kosmos beheben können muss. Manchmal vielleicht nur provisorisch, bis externe Hilfe kommt, aber auch diese Fähigkeiten sind von Nöten.
- Ein/e Hüttenwirt/in sollte sich natürlich auch in den Bergen der Umgebung auskennen und im besten Fall ein/e erfahrene/r Bergsteiger/In sein, um Auskunft und Ratschläge zum alpinen Sport geben zu können.
Natürlich auf einer Hütte, allerdings ist Hütte nicht gleich Hütte. Und das gilt nicht nur für die jeweiligen Aufgaben, sondern auch für die Gäste etc. Es ist ein riesiger Unterschied, ob eine Hütte mitten im Skigebiet liegt, es sich um eine abgeschiedene Alm, oder auch eine Schutzhütte handelt. Sind Straßen in der Nähe oder kommt man ausschließlich zu Fuß oder mit dem Lift hin?
Gibt es eine Materialbahn oder müssen Lebensmittel mit dem Helikopter transportiert werden? Hat die Hütte lediglich im Sommerbetrieb geöffnet oder auch im Winter? All diese Fragen gilt es zu beantworten, sich vorab zu informieren und abzuwägen, ob der jeweilige Hüttenjob etwas für einen ist.
Man wird nicht zufällig einfach so Hüttenwirt/In, außer man stammt aus einer Hüttenfamilie und wird hineingeboren. Häufig wird die Bewirtschaftung von Hütten vom Alpenverein ausgeschrieben, aber auch Initiativbewerbungen sind möglich. Es gibt zwar keine vorgeschriebene Ausbildung, allerdings Fortbildungen, die von den jeweiligen Sektionen der Alpenvereine angeboten werden.
Als angehende/r Hüttenwirt/In sollte man in erster Linie das Leben und Arbeiten in den Bergen lieben.
Außerdem muss man wissen, dass es sich hierbei um einen knochenharten Job handelt, bei dem man nicht ausschließlich die Gäste bewirtet, sondern auch die komplette Organisation der Hütte, sowie die Haustechnik und vieles weiteres übernehmen muss, sodass der “kleine” Kosmos in jeglichen Bereichen funktioniert.